Wenn man die Augen offen hat beim Spaziergang durch die Stadt, fallen die Kleinigkeiten auf, die durch die Wiener Stadtbild-beeinflussend sind. Graffitis auf öffentlichem Inventar mit eindeutigen Verweisen darauf, was den Wiener stört beispielsweise. Oder Straßen, die durch versetze Schilder scheinbar zugewachsen sind. Und verspielte Stadtfahrzeuge – natürlich mit Verbotsschild drauf. Denn ein Wiener lebt erst durch Verbote auf. Das kennt er seit Metternich. Und auch wenn darüber gesudert wird: Ohne Verbote wär der Wiener kein Wiener. Und auch wenn über die „Kiwarei“ geschimpft wird: Im Zweifelsfall werden „die da oben“ schon recht haben. Und wenn nicht: „Da kann man eh nix machen.“ Die tiefschwarze, obrigkeitshörige Wiener Seele.
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