Käsekrainer, scharfer Senf, Pfefferoni, Brot. Und dazu ein Dosenbier. Nicht grad vegan, aber eine schöne Menage beim Würstelstand. Besser als jeder ein-Euro-Cheeseburger von Macs und Kings. Oft hat der Würschtler schon mutmaßlich Leben gerettet – wenn man des Nachts durch die Stadt irrte mit einem Riesen-Hunger.
Kunsthistoriker Sebastian Hackenschmidt und Fotograf Stefan Olah haben nun einen Bildband veröffentlicht, in dem 95 Exemplare des „Kleinen Sachers“ – wie die Zweckbauten nicht nur in der Literatur genannt werden – bildlich verewigt sind. Sebastian Hackenschmidt setzt sich vor allem mit dem Würstelstand als soziokulturelles Phänomen auseinander, das zudem mit idiomatischen Eigenheiten aufwartet – siehe „a r ogschöde buanwuascht“, die H.C. Artmann in seinem Gedicht „Wos an weana olas en s gmiad ged“ würdigt.
Präsentiert wurde der Band standesgemäß in einem „Ekazent“ in einer Radatz-Filiale. Bei Gratis-Würstel, Gratis-Bier und Gratis-Wein stellten sich die Würstelstand-Liebhaber gerne an und die Seitenblicke-Gesellschaft war in ihrem Element. Thomas Maurer hielt die Laudation auf das Buch, die Schrammeln spielten. Es ging halt um die Wurst.
Unser Buchtipp: 95 Wiener Würstelstände. Sebastian Hackenschmidt und Stefan Olah. Verlag Anton Pustet.
Die Bilder sind bei der Präsentation im Ekazent Hietzing entstanden, die letzten drei Bilder sind aus dem Buch.
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