Volksstimmefest 2014 auf der Jesuitenwiese. Die namensgebende Tageszeitung gibt es schon lang nicht mehr, die KPÖ ist jahrzehntelang keine ernstzunehmende politische Kraft mehr und das glanzvolle Fest von damals hat sich den politischen Veraänderungen anpassen müssen: Nichtmehr sowjetische Olympiasieger treten auf, nicht mehr Delegationen aus sämtlichen „Bruderstaaten“ werben für ihren „Sozialismus“ – übriggeblieben sind die Stände der Kubaner, der „Nicaragua-Brigadisten“ und der linken Parteien Deutschlands. Auch der Budweiser-Biergarten wird nicht mehr sozialistisch nach tschechoslowakischer Manier geführt – was man auch am Bierpreis ablesen kann. Und doch: Es ist ein Fest der Langsamkeit, der Gemütlichkeit, ein Fest das keine Neuerungen braucht. Ein Fest mit noch immer guten Bands und Konzerten. Einfach das schönste Open-Air Fest Wiens. Man sollte allerdings endlich einmal ein ernstes Wort mit dem Wettergott reden.