Ein Wald im Stadion. Was viele für eine Riesen-Schnapsidee gehalten haben ist für mich eine temporäre Kunstintervention, die mich seit Jahren wieder einmal ins Stadion gelockt hat – und ich bin einige Stunden lang geblieben, um der Stille des Waldes zu lauschen.
„Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ wurde von Klaus Littmann umgesetzt. Vorbild dafür war eine Bleistiftzeichnung von Max Peintner, der wohl nie im Leben damit gerechnet hatte, dass seine auf Papier gebrachte Utopie jemals in die Wirklichkeit umgesetzt wird.
Eine absolut berührende Installation. Von jedem verschiedenen Rang im Stadion tun sich neue Betrachtungsweisen auf. Die rund 300 Bäume formieren einen Wald, der wirkt, als würde er schon Jahrzehnte hier gedeihen. Und die Installation ist so naturnah wie möglich: Mit Lichtung, Waldboden, Farnen und sogar Getier hat sich schon heimisch gemacht. Zumindest flattern viele Vögel zwischen den Bäumen herum. Betreten dürfen die Besucher den Wald nicht. Abrer vielleicht darf man das ja in Zukunft auch nicht mehr da draußen in der Natur.
„Das Projekt versteht sich auch als Mahnmal dafür, dass die Selbstverständlichkeit der Natur eines Tages nur noch in ihr speziell zugewiesenen Gefäßen zu bestaunen sein könnte, wie das bereits heute etwa mit Tieren im Zoo der Fall ist.“