Fang den Hasen


Ein Buchtipp. Nein. Eine unbedingte Empfehlung.

Lana Bastašić

Fang den Hasen

Ein Buch, das ich schon lange gesucht habe. Es hat mich gefunden und mich vollkommen gefangen und sehr berührt. Weil: jeder kennt diese Situation: Eine Freundin meldet sich nach vielen Jahren wieder, eine beste Freundin damals, aber es ist etwas passiert und man hat sich wie tektonische Platten auseinanderbewegt.

So auch hier: Sara ist von Bosnien nach Irland ausgewandert, Lejla/Lela (ja, auch die Schreibweise des Namens ist eine Annährerung, die sich durch das ganze Buch durchzieht) blieb in Mostar. Und sie ruft nach zwölf Jahren an, weil sie gemeinsam nach Wien fahren sollen. Es geht um den Bruder von Lejla/Lela. Über dessen Verschwinden man nicht redet, und wenn doch führt es zur Katastrophe, die dieses Buch umrundet. Es geht um einen Hasen. Es geht um die gemeinsame Geschichte. Es geht um Interpretationen. Es geht um die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit in Abhängigkeit einer damals besten Freundin.

Es geht immer um die Reflektion von Szenen der Freundschaft, die zerbrochen ist. Mithilfe von Rückblenden, die zeigen sollen, wie es damals war, obwohl es vielleicht doch anders war. Um die Einbettung der eigenen Geschichte in der Geschichte seines Geburtslandes. Um die Veränderung, um Interpretationen des Gemeinsamen die sich jetzt nochmals verändern. Und so führt der Weg zu Albrecht Dürer und dem Fenster im Auge des Hasen. Und dieser Halbsatz, der am Anfang des Buches steht, kann nun vollendet werden. Oder auch nicht.

Der Text beginnt mit einem Halbsatz: „von vorne anfangen“. Die Erklärung, die sodann folgt – „Du hast jemanden, und dann hast du ihn nicht mehr. Und das ist ungefähr die ganze Geschichte“ – mag die Essenz des Romans beschreiben. Aber damit muss man sich nicht zufriedengeben.

Stefanie Panzenböck im „Falter“

Grandios geschrieben. Genial übersetzt. Unbedingte Empfehlung. Denn wie es bereits im „Falter“ zu lesen war: Wenn man auf der letzten Seite angekommen ist, will man das Buch sofort wieder von vorne lesen.

Von eminenz

Die üste hat die freie Wahl:
Wenn sie ein W wählt bleibt sie kahl
Wenn sie ein K wählt wird sie naß -
Die freie Wahl macht keinen Spaß

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